Nachhaltige Landnutzung / Ernährung

Die thematischen Schwerpunkte der Umweltstation wurden bereits im Konzept zur BNE im Landkreis 2017 festgelegt. Einer davon ist der Bereich „Nachhaltige Landnutzung & Ernährung“:

Der Landkreis Kitzingen zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Formen der Landnutzung aus; von der Landwirtschaft über Forstwirtschaft, Weinbau und Gartenbau (Gemüse, Obst, Zierpflanzen) bis zur Fischerei. Auch hinsichtlich der Bewirtschaftungsformen, ob ökologisch oder konventionell, regionale oder überregionale Vermarktung oder hinsichtlich der Betriebsgrößen, bietet der Landkreis ein breites Spektrum. Außerdem sind viele engagierte, private Gärtner:innen, Gartenbauvereine, private Initiativen zum Erhalt der Biodiversität der Nutz- und Kulturpflanzen, Gemeinschaftsgärten und historische Gärten im Landkreis anzutreffen. Der Landkreis Kitzingen bildet also fast alle Möglichkeiten der Landnutzung und der Erzeugung von Lebensmitteln in Deutschland im Kleinen ab. Hinzu kommt ein Schwerpunkt bei der Nutzung der Ressourcen Sand, Kies und Gips. Diese (knapper werdenden) Ressourcen bilden die Basis für den Hoch- und Tiefbau und damit für die Siedlungsentwicklung.

Die Umweltstation Kitzinger Land macht es sich daher zur Aufgabe, öffentliche Einrichtungen, Betriebe und Bürger:innen in ihre Angebote einzubinden und nachhaltige Landnutzung im weitesten Sinne "live" erlebbar zu machen und in den unterschiedlichsten Ausrichtungen kritisch zur Diskussion zu stellen.

Das Thema "Nachhaltige Landnutzung und Ernährung" ist eng verknüpft mit dem Thema "Klimawandel und Wasser", denn gerade die Landnutzung ist stark vom Klimawandel und Wassermangel betroffen. Gleichzeitig sind Ernährung und Landwirtschaft wichtige Verursacher des Anstiegs der Treibhausgasemissionen. So sind diese Bereiche entscheidend für individuelle Verhaltensänderungen im Sinne des Klimaschutzes, insbesondere mit Blick auf Konsumverhalten und regionale Produkte im eigenen Haushalt bzw. in der Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung. Auch kann die Siedlungsentwicklung thematisch gut eingebunden werden, unter anderem mit Blick auf die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme durch Baumaßnahmen oder Förderung der Innen- und Bestandsentwicklung.

Einmachkurs "Alles Zwetschge oder was?"

Foto: Conny Zubert

Am 02.08.2024 fand in der Lehrküche des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Kitzingen wieder ein Zwetschgen-Einmachkochkurs statt. Mit 16 Teilnehmern war der Kurs übervoll, was der Umweltstation Kitzinger Land aber einmal mehr zeigt, dass ein großes Interesse an nachhaltiger Bildung im Landkreis Kitzingen besteht.

Monika Weidt, Ernährungsreferentin, Hauswirtschaftsmeisterin und gelernte Landwirtin, zeigte zunächst in einer Theoriestunde, was unsere einheimische Zwetschge alles kann und vor allem, was wir damit machen können. Einfaches umsetzen lautet dabei Ihr Motto, was sie auch mit einem eigens kreierten und äußerst schmackhaften Dessert unter Beweis stellte. Anschließend ging es in 2er bis 3er-Gruppen an die Kochinseln. An jeder Koje war ein anderes Rezept zuzubereiten. Alles gelang und am Ende durfte jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein Glas von jedem Rezept mit nach Hause nehmen. Es war ein schöner Abend voller Bildung für nachhaltige Entwicklung und tollen Begegnungen.

Klein anfangen, groß rauskommen - Erlebnisse auf der Streuobstwiese - Winter

Krischan Cords erklärt den Kindern wie sie ihren Apfelkern am besten einpflanzen

Am 23. Februar 2023 trafen sich insgesamt 9 Kinder mit dem Streuobstwiesenführer Krischan Cords auf der Streuobstwiese der Main-Streuobst-Bienen eG in Kitzingen um in die insgesamt vierteilige Seminarreihe "Was ist denn da alles los? - Winter, Frühjahr, Sommer, Herbst - Erlebnisse auf der Streuobstwiese" zu starten.

Die Kinder durften in diesem ersten Kurs von Krischan Cords lernen, was man überhaupt von einer Streuobstwiese spricht, warum sie so wichtig für die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht ist, wie man sie pflegt und wie man verschiedene Sorten erkennt. Als Highlight pflanzten die Kinder zusammen mit dem Streuobstwiesenführer neue Jungbäume. Nach einer Brotzeit, die die Kinder zum Teil in den Bäumen sitzend zu sich nahmen, ging es mit selbst gesuchten Stöcken auf Entdeckungstour in die Wildnis. Die Kinder konnten bei einer benachbarten verwilderten Wiese sehen, wie die Streuobstwiese früher mal ausgesehen hatte, als sie noch komplett zugewuchert war. Zum Abschluss durfte sich jedes Kind noch einen Apfelkern in einen Becher einpflanzen und diesen mit nach Hause nehmen. Die Kinder freuen sich schon auf die nächsten Workshops im Frühjar, Sommer und Herbst.